Nur kurz war die Nacht für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Raxendorf vom 30. zum 31. Mai 2016. Sie endete abrupt um 01.38 Uhr. Nach einem Gewitter mit Starkregen wurden die Mitglieder mittels Sirene und Blaulicht-SMS zu einem Unwettereinsatz in der Sportplatzsiedlung gerufen. Besonders betroffen waren zwei Wohnhäuser.
Löschmeister Peter Stadler schildert den Einsatz folgendermaßen: ,,Der Grund war ein Unwettereinsatz bei einer Familie in der besagten Siedlung. Durch die nur kurz anhaltenden massiven Regenfälle wurde der Keller des Wohnhauses überschwemmt. Beim Eintreffen wurden aber gleich die notwendigen Maßnahmen gegen den drohenden Wassereintritt in das Wohngeschoss ergriffen.
33 Mitglieder, ausgerüstet mit Schaufeln, Besen und zwei Tauchpumpen, versuchten, die Wassermassen abzuhalten und abzupumpen. Mittels Sandsäcken wurde der Wasserstrom zu einer Tauchpumpe gelenkt.
Da gleichzeitig im Nachbarhaus Überschwemmungen auftraten und auch die restliche Siedlung vom Wasser bedroht war, wurde die Freiwillige Feuerwehr Heiligenblut (02.05 Uhr) zur Unterstützung angefordert. Auch zahlreiche Nachbarn halfen den betroffenen Familien.
Um zusätzliche Sandsäcke so schnell als möglich zum Einsatzort zu transportieren, stellten drei Kameraden ihre Traktoren zur Verfügung. Der Wassereintritt in die Sichtschächte wurde mit diesen Sandsäcken verhindert. Gegen 03.00 Uhr ließ der Regen nach und wir konnten mit den Aufräumarbeiten beginnen. Der Nasssauger mit eingebauter Pumpe von der FF Artstetten erleichterte die Aufräumarbeiten erheblich.
Um 05.15 Uhr waren die schlimmsten Schäden beseitigt, und wir konnten wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.“
Einsatzleiter war OBI Stefan Stadler, 33 Mitglieder waren insgesamt 114 Stunden mit zwei Einsatzfahrzeugen (TLF-A 2000 und LF) im Einsatz. Dazu kamen noch drei Traktoren für den Sandsäcke-Transport.
Das war an diesem Tag aber noch nicht alles: einige Männer waren den ganzen Tag über im Unwettereinsatz in Lehsdorf. Orginalton: ,,Dort schaut’s auch ganz schön schlimm aus!“
Ergänzend der Einsatz aus der Sicht von EBR Erwin Barth (FF Heiligenblut): ,,Wir wurden um 02.05 Uhr zu einem Unwettereinsatz nach Raxendorf alarmiert. Mit vier Fahrzeugen und 13 Mitgliedern wurde zur Unterstützung der FF Raxendorf ausgerückt.
Nach schweren Regenfällen wurden einige Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Das Wasser ist bei den Kellerfenstern und über den Wintergarten in die Häuser eingedrungen und hat einige Wohnräume geflutet. Zum Einsatz kamen Sandsäcke, Besen und Schneeschieber, um den Schlamm so rasch wie möglich aus den Räumen zu schaffen. Der neue Nasssauger der FF Artstetten hat seinen ersten Einsatz einwandfrei bestanden.“
Der Zauchenbach und in der Folge der Heiligenbluterbach wurden zu reißenden Bächen. Hier wurden Pegelgrenzen erreicht, die hart an der Grenze zu großräumigen Überflutungen standen. Stellenweise wurde auch der neue Radweg von Raxendorf nach Feistritz überflutet. Beseitigt wurden von der FF Heiligenblut einige kleine Muren im Zuge der L 81. - Einsatzende: 04.00 Uhr. Weitens Kommandant EABI Johann Jindra wurde verständigt, um den Wasserstand im Heiligenbluter- bzw. Weitenbach zu kontrollieren. Die Gefahr einer größeren Überflutung bestand aber bachabwärts nicht.
Aufräumarbeiten waren mühsam
Nach den schweren Unwettern in der Nacht mit dem Einsatz in Raxendorf, war die Arbeit für die Raxendorfer Feuerwehr noch lange nicht erledigt.
In Lehsdorf und Umgebung begannen sechs Feuerwehrmänner, nur wenige Stunden nach dem ersten Einsatz, um 07.30 Uhr mit den Aufräumarbeiten. Straßen waren unpassierbar, Kanäle verstopft und der Hof der Familie Elser/Lorenz war vollgeschwemmt mit Schlamm. Bei der Maschinenhalle der Familie Rehberger kam ein riesiger Hang ins Rutschen.
Der USV Raxendorf bat uns am Abend um Unterstützung bei den Aufräumarbeiten am Sportplatzgelände. Auch hier wurde sehr viel Schlamm angespült und der Fußballplatz überschwemmt. Um 18.00 Uhr begannen sechs Kameraden gemeinsam mit den Sportlern mit den Arbeiten.
Am Samstag (4. Juni) findet am Sportplatz das Saisonfinale statt. Für den Sportverein Raxendorf ist es das entscheidende Spiel um den Meistertitel. Die Feuerwehr Raxendorf wünscht schon jetzt viel Erfolg! Nur eine Woche später darf die Feuerwehr das komplette Gelände für die Austragung des Abschnittsfeuerwehrleistungsbewerbes des AFKDO Pöggstall benutzen.
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Bilder und Text: Erwin Barth, Friedrich Reiner und Peter Stadler