Ein Kamerad wurde plötzlich und unerwartet aus der Mitte seiner Feuerwehr gerissen. Florian Höfinger (25) verstarb nach einem tragischen Arbeitsunfall am 7. März in den Mittagsstunden. Seine Familie, seine Freunde, die Bekannten und viele, viele andere trauern um ihn. Die Melker Zeitung zitiert dies so: ,,Die Marktgemeinde Raxendorf steht unter Schock.“
Die Bergung des Verunglückten gestaltete sich als große Belastung für die Einsatzkräfte, für seine Feuerwehrkameraden. ,,So etwas darf doch nicht wahr sein“, dachten sie sich, als sie zum Unglücksort gerufen wurden. Elf Jahre gehörte Florian Höfinger der Freiwilligen Feuerwehr Raxendorf als Mitglied an und dann mussten sie auf diese Art und Weise Abschied nehmen. Um die psychische Belastung zu mindern, wurden die Feuerwehren Heiligenblut und Weiten alarmiert, die dann diesen traurigen Einsatz zu Ende führen mussten.
In der Folge ein Bericht der Feuerwehr Raxendorf über das Begräbnis und das letzte Lebewohl für Florian Höfinger:
,,Das Begräbnis unseres geliebten Kameraden Florian fand am Mittwoch, dem 12. März 2014, in Raxendorf statt. Wie schon berichtet, verunglückte Florian am Freitag davor bei einem tragischen Arbeitsunfall im Wald (Schwarzer Tag für die Feuerwehr Raxendorf).
Die Feuerwehr Raxendorf marschierte gegen 13:30 Uhr vom Feuerwehrhaus Richtung Kirche. In der Einteilung befanden sich auch einige Kameraden der Feuerwehren Heiligenblut und Weiten. Auch sie waren bei diesem schrecklichen Unfall im Einsatz.
Die Seelenmesse für den Verstorbenen feierte Dechant Benedikt Triebl (Feuerwehrkurat). Gemeinsam mit der Familie und den Feuerwehrkameraden begrüßte er zu Beginn Hunderte von Trauergästen. In einer bewegenden Predigt sprach er unter anderem von Florians einzigartigem Leben. Er war nicht nur bei der Feuerwehr, sondern auch bei der katholischen Jugend Raxendorf, der Dorfjugend Zeining, dem Sportverein und den Oldtimer-Freunden sehr aktiv und natürlich ein weit und breit bekannter und beliebter Freund. Erst vor wenigen Wochen, am 1. Februar 2014, heiratete er seine über alles geliebte Margit. Die zwei hatten zahlreiche Zukunftspläne und auch der Plan für den gemeinsamen Ausbau ihres Heimes war schon so gut wie fertig.
Gegen Ende des Gottesdienstes wurde die Grabrede der Feuerwehr Raxendorf gehalten (siehe unten). Das Lied ,Wahre Freundschaft“, eines von Florians Lieblingsliedern, unterstrich das besondere Freundschaftsverhältnis vieler Trauergäste zu ihm. Anschließend wurde Florian Höfinger zu seiner letzten Ruhestätte auf den Friedhof geleitet. Die Zugs- und Gruppenkommandanten trugen den Sarg des Verstorbenen hinaus auf den Gottesacker.
Die gesamte Begräbnisfeier war ebenso traurig wie berührend. Bei strahlendem Sonnenschein wurde unser Florian von seiner Familie, zahlreichen Freunden und seinen Kameraden dem ewigen Leben übergeben. Es war eine ehrenhafte Verabschiedung, wie sie unser Florian verdient hat. Wir alle werden ihn nie vergessen!“
Grabrede von LM Peter Stadler:
Hochwürdiger Herr Dechant,
tieftrauernde Angehörige,
werte Trauergemeinde!
Wir haben uns heute hier versammelt, um von unserem lieben Kameraden und Freund Florian Abschied zu nehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Am 13. Februar 2004 trat Florian als 15-Jähriger der Freiwilligen Feuerwehr Raxendorf bei. Von Anfang an nahm er seinen abgelegten Eid sehr ernst und war mit großer Freude und Eifer bei allen Tätigkeiten dabei. Um sich als guter und einsatzfähiger Feuerwehrmann zu beweisen, erledigte Florian schon in den ersten Jahren alle notwendigen Lehrgänge. Da ihm dies aber noch nicht genug war, stellte er sich im Jahr 2007 der Prüfung zum NÖ Feuerwehr-Funkleistungsabzeichen, welches er mit Bravour absolvierte. Seit Beginn seiner Feuerwehrkarriere war Florian auch aktives Mitglied der Bewerbsgruppen. In den Jahren 2005 und 2008 erwarb er die Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und in Silber. Im Herbst 2011 nahmen die ersten Raxendorfer bei der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz teil. Natürlich ließ sich auch Florian die Gelegenheit nicht nehmen und am 26. November bekam er gemeinsam mit 17 anderen Kameraden das Abzeichen in Bronze überreicht. Da er der perfekte Mann für eine leitende Position war, übernahm er im Juni 2012 die Funktion des Gruppenkommandanten der Gruppe 4 und wurde zum Löschmeister befördert. Obwohl das Jahr 2014, durch die Hochzeit mit seiner Margit und dem geplanten Hausausbau, für Florian sehr stressig werden sollte, sagte er ohne zu zögern der Teilnahme bei der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Silber zu. Doch mitten unter den zahlreichen Vorbereitungen für die bevorstehende Prüfung passierte einer der schwärzesten Tage in der Geschichte der Feuerwehr Raxendorf. Am 7. März 2014, um 11 Uhr 16 kam die Alarmierung „Person in Notlage“. Keiner der 15 ausrückenden Kameraden konnte ahnen, welch tragischer Unfall sich ereignet hatte.
Florian war ein Kamerad, wie man ihn sich nur wünschen kann. Sein viel zu früher Weg ins ewige Leben hat ein großes Loch in unser aller Leben gerissen. Er wird uns ewig als fröhlicher, verlässlicher und stets hilfsbereiter Freund in Erinnerung bleiben.
Florian, wir werden dich nie vergessen!
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!
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Text: Feuerwehr Raxendorf und EBR Friedrich Reiner - Bilder: Feuerwehr Raxendorf