Am Freitag, den 18. Oktober 2024, fand im Burgstaller Tunnel zwischen Blindenmarkt und Neumarkt an der Ybbs eine groß angelegte Einsatzübung statt. Um 20:58 Uhr wurden die Einsatzorganisationen zu einem Brandeinsatz B2 „Schienenfahrzeug“ alarmiert. Die Annahme der Übung war ein im Tunnel stehender Zug, in dem sich noch Personen befanden, sowie ein entstehender Brand mit Rauchentwicklung. Besonderes Augenmerk wurde auf die im Zug mitgeführten Gefahrenstoffe, eine Sauerstoffflasche und eine Acetylenflasche, gelegt.
Insgesamt nahmen neun Feuerwehren des Abschnittes Ybbs an der Donau an der Übung teil: Die Feuerwehren Blindenmarkt, Ennsbach, Karlsbach, Kemmelbach, Neumarkt an der Ybbs, Petzenkirchen-Bergland, Sarling, St. Martin/Ybbsfeld und Ybbs an der Donau. Neben den Feuerwehren waren auch das Rote Kreuz der Dienststellen Ybbs an der Donau und Blindenmarkt, die Polizei, Einsatzleiter und Koordinatoren der ÖBB sowie Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich involviert.
Die Übungsannahme sah vor, dass der Zug aufgrund eines technischen Defekts im Tunnel zum Stillstand kam. Der Lokführer konnte sich noch rechtzeitig über einen Notausstieg in Sicherheit bringen, während zwei weitere Personen, darunter eine bewusstlose Person, in der Lok verblieben. Ein entstehender Brand führte zur Rauchentwicklung im Tunnel.
Bereits kurze Zeit nach der Alarmierung waren die beiden Tunnelportale sowie die vier Notausgänge von zahlreichen Einsatzkräften besetzt, sodass unmittelbar mit der Abarbeitung der Checklisten zur Herstellung des sicheren Einsatzbereiches im Tunnel begonnen werden konnte. Anschließend starteten die Rettungsmaßnahmen für die im Tunnel befindlichen Personen sowie die Brandbekämpfung. Zur Verstärkung der Einsatzkräfte fuhren Tunnellöschfahrzeuge sowohl vom Westportal als auch vom Ostportal in den Tunnel ein.
Ein besonderes Augenmerk lag auch auf der Sicherheit der Einsatzkräfte. So wurden während der Übung Atemschutznotfälle simuliert, bei denen die Atemschutzgeräteträger*Innen sowohl von der eigenen Feuerwehrmannschaft als auch von Mitgliedern des Roten Kreuzes betreut werden mussten. Dies verdeutlichte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst.
Insgesamt wurden elf verletzte Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet, davon vier Schwerverletzte, sechs Leichtverletzte und eine unverletzte Person. Seitens der Feuerwehr waren 115 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen von 9 Feuerwehren, 18 Mitglieder des Roten Kreuzes mit sechs Rettungswägen sowie sieben Polizist*Innen Teil dieser umfangreichen Übung. Zusätzlich war auch Personal der ÖBB, darunter der ÖBB-Einsatzleiter, vor Ort, um den Einsatz zu unterstützen und seitens der Eisenbahn zu koordinieren. Darüber hinaus nahmen auch zwei Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich an der Übung teil.
Einsatzleiter war Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Manfred Schmidl.
Die Einsatzübung im Burgstaller Tunnel zeigte eindrucksvoll die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen und die Notwendigkeit regelmäßiger Übungen, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein.
Bericht: OFM Pitzl Lisa
Fotos: VM Schmutzer Matthias
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