Am 4. November 2014 kurz nach 6 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Melk mit dem Einsatzstichwort "T2-Autobahn-Menschenrettung" auf die A1 Westautobahn gerufen.
Kurz nach 06.00 Uhr wurde die FF Melk mittels Digitalpager und SMS-Nachricht zu einem Verkehrsunfall auf die A1 gerufen. Das Einsatzstichwort lautete „T2-Autobahn Menschenrettung“. Bei der Ausrückemeldung informierte die Bezirksalarmzentrale Melk den Dienstführer über einem schweren Verkehrsunfall mit einem LKW, der Fahrer ist noch im Fahrerhaus. Umgehend rückten das MTFA, HLF3, SRF, VFA und WLF aus. Während der Anfahrt wurde das Einsatzleitfahrzeug der FF Spielberg-Pielach vom Dienstführer nachgefordert.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle wurde folgende Lage angetroffen. Ein Sattelkraftfahrzeug (Kühlkoffer) ist rechts von der Fahrbahn abgekommen und über eine Böschung bergauf gerast und gegen einen Baum geprallt. Daraufhin stürzte der LKW um und blieb am „Dach“ liegen. Der Fahrer wurde verletzt und war im Fahrerhaus. Die gesamte Ladung, ca. 20 Tonnen Putenfleisch landete auf dem Pannenstreifen und der 1. Fahrbahn. Aus beiden Fahrzeugtanks trat Dieselkraftstoff aus.
Zeitgleich wurde ein mehrfacher Brandschutz aufgebaut und die Menschenrettung mittels Steckleiterteile eingeleitet. Der Verletzte konnte rasch an das Rote Kreuz übergeben werden. Weiters wurde die Einsatzstelle abgesichert und versucht den Dieselaustritt zu stoppen. Jedoch sickerten mehrere hundert Liter Diesel in das Erdreich und über eine Drainage in einen Kanal. Mit Kanaldichtkissen wurde eine weitere Ausbreitung verhindert. Ölbindemittel wurde in erheblichen Mengen aufgestreut.
Zur Bergung des LKW´s wurde die FF St. Pölten-Stadt nachgefordert, da die FF St. Pölten-Stadt für diesen Autobahnabschnitt für „Schwere Bergungen“ gemäß Autobahnalarmplan zuständig ist.
Von der ASFINAG wurden mehrere LKW´s mit Lademöglichkeit und einem „Ladegreifer“ sowie ein Bagger an die Einsatzstelle beordert. Von der Autobahnpolizei wurde der Journaldienst der BH Melk verständigt. Ein Wasseraufsichtsorgan wurde an die Unfallstelle entsendet.
Vor der Bergung wurden einige Tonnen Ladegut (Putenfleischteile) in einen Container geladen. Auch die FF Melk brachte zusätzlich einen WLA (Wasserdienstmulde) an die Einsatzstelle. Mit zwei Seilwinden wurde der LKW von der Böschung gezogen und auf die Räder gestellt. Dann wurde die Zugmaschine vom Sattelauflieger gezogen und mit dem Kranfahrzeug auf einen Tieflader der FF St. Pölten verladen. Der Sattelauflieger wurde mit dem WLF auf den nächsten Parkplatz geschleppt. Nun konnte das restliche Ladegut verladen werden. Sämtliche Container wurde auf einen geeigneten Lagerplatz verbracht, da die fachgerechte Entsorgung noch organisiert werden muss. Laut Anordnung des Wasseraufsichtorgan der BH Melk musste das kontaminierte Erdreich an der Unfallstelle abgetragen und die Kanalisation gereinigt werden.
Die FF Melk war mit den Fahrzeugen MTFA, HLF3, SRF, VFA, VF, WLF inkl. WLA Bergung und WLA Wasserdienst im Einsatz. Die FF Spielberg-Pielach war mit ELF eingesetzt. Von der FF St. Pölten-Stadt waren das KF50, WLF2 mit Tieflader, Last (Kranbegleitfahrzeug) an der Einsatzstelle.
Insgesamt waren 26 Feuerwehrmitglieder rund 5 Stunden im Einsatz. Wir bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit bei der FF Spielberg, FF St. Pölten-Stadt, der Autobahnpolizei, der BH Melk und den Einsatzkräften der ASFINAG.
Text: Thomas Reiter FF-Melk
Fotos: einzeln gekennzeichnet
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