Kurz, aber heftig, waren die Regengüsse, die am Montag, dem 25. Juli 2016 über Teilen der Marktgemeinde Weiten (Seiterndorf) und der Marktgemeinde Artstetten-Pöbring (Dölla und Pöbring) niedergingen. Innerhalb kurzer Zeit prasselten geschätzte 300.000 Liter Wasser auf eine Fläche von einem Hektar nieder. Helfer in der Not: natürlich die freiwilligen Feuerwehren.
Knapp vor Ende der Mittagszeit (12:56:46 Uhr) ging für die Freiwillige Feuerwehr Weiten der Einsatz los. Mittels Sirene, Pager und SMS wurde die Feuerwehr von der BAZ in Melk alarmiert. Alarmtext: ,,Florian 12: Unwettereinsatz (T 1) für Weiten. Info: Unterstützung der FF Seiterndorf.“
Weitere Alarmierungen zu verschiedenen anderen Einsatzorten im Bereich des Abschnittsfeuerwehrkommandos Pöggstall.
- Seiterndorf 12:40:15 Uhr
- Pöbring 12:53:56 Uhr
- Weiten 12:56:46 Uhr
- Fritzelsdorf 12:59:54 Uhr
- Pöggstall 13:15:09 Uhr
- Heiligenblut 14:00:39 Uhr
Nachstehend ein Bericht aus der Sicht der Feuerwehr Weiten.
Kurz darauf setzten sich Rüst-/Lösch und das Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung in Richtung Seiterndorf in Bewegung. Nachgefordert wurden in der Folge noch Kran und KDTF. Insgesamt waren elf Mitglieder bei diesem Einsatz dabei.
In Seiterndorf wurde ein Keller ausgepumpt und bei einem weiteren Wohnhaus Arbeiten durchgeführt. Die örtliche Feuerwehr hatte an diesem Nachmittag im Ort selbst genug Arbeit. Alle Weitener Einsatzkräfte wurden dann nach Dölla (Marktgemeinde Artstetten-Pöbring) weitergeleitet. In einem landwirtschaftlichen Anwesen waren dann Mensch und Maschine gefordert. Es wurde gepumpt, gereinigt und Abwasserkanäle freigelegt. Zum Glück kamen nirgends Menschen oder Tiere zu Schaden. Die Sachschäden hielten sich - abgesehen von Schlamm, Geröll und anderen Dingen - in überschaubaren Grenzen. Doch auch Schlamm und Wasser können ihre Tücken haben.
Auf Wiesen und Äckern gab es natürlich Überschwemmungen, wo die Wassermassen viel Erde, Holz und Schotter mitführten. So war in Pöbring, nebst einigen Wohnhäusern, auch die Feuerwehr selbst betroffen. Von hinten drang das Wasser in die Fahrzeughalle und bei den großen Toren hinaus. Welche Gewalt solche Wassermassen haben zeigte sich in der Tatsache, dass der zum Abtransport bereitliegende Maibaum (wie in früheren Zeit beim Flößen) ins Tal befördert wurde.
In diesem Bereich - Seiterndorf, Dölla, Pöbring - standen rund 60 Feuerwehrmitglieder mit elf Fahrzeugen im Einsatz. Eine große Hilfe waren jeweils die Nachbarn, Freunde und Verwandten der Geschädigten. Zum Abschluss spendierte Bürgermeister Karl Höfer, der sich ein Bild von der Lage machte, eine Jause für die eingesetzten Kräfte in seiner Gemeinde.
Nach dem Einsatz - zu Hause angekommen - wartete auf die Feuerwehrmitglieder noch eine schweißtreibende und umfangreiche Tätigkeit: die Geräte und die Fahrzeuge wurden für den nächsten Einsatz gereinigt und in Schwung gebracht. - Einsatzende für die Freiwillige Feuerwehr Weiten: 20:00 Uhr.
Verwiesen soll auf den Artikel ,,Wasser im Feuerwehrhaus“ verwiesen werden. Gleich zweimal hintereinander waren in Pöbring die dortigen Florianis gefordert. Die Einsätze am 25. und 26. Juli 2016 glichen sich aufs Haar.
https://bfk-melk.at/12/index.php/news/einsaetze/3830-ff-seiterndorf-poebring-unwettereinsaetze-im-suedlichen-waldviertel#sigFreeId216c17f1db
Bilder: EBR Friedrich Reiner, EBR Erwin Barth - Text: EBR Friedrich Reiner