Am Mittwoch den 26. April wurde die Feuerwehr Melk von der Autobahnpolizei um 10:50 Uhr zu einem Schadstoffeinsatz (S2) auf den ASFINAG Rastplatz Schallaburg angefordert.
Ein LKW-Lenker bemerkte während der Fahrt einen Flüssigkeitsaustritt aus seinem Laderaum. Er lenkte den LKW auf den Rastplatz und stellte dort den LKW ab. Mitarbeiter vom ASFINAG Streckendienst bauten mittels Ölbindemittel einen Schutz auf damit die blaue Flüssigkeit nicht in die Kanalisation laufen konnte.
Die eingetroffenen Einsatzkräfte der FF Melk sicherten den Bereich um den LKW großräumig ab. Ein Kanaleinlauf der sich unmittelbar hinter dem LKW befand wurde mit einem Gully-Ei abgedichtet und weiteres Ölbindemittel zu einem Schutzwall aufgetragen. Ein dreifacher Brandschutz wurde aufgebaut.
Die FF Spielberg-Pielach wurde mit dem Einsatzleitfahrzeug angefordert, von 144 Notruf Niederösterreich wurde ein Rotkreuz- RTW und ein Rettungsdienst-Einsatzleiter auf den Rastplatz entsendet. Die Feuerwehren der Unterstützungsgruppe des Dekontamination und Schadstoffzuges Bezirk Melk wurden für die Errichtung eines Dekontaminationsplatzes und für den Einsatz im Schutzanzug der Stufe 2 angefordert. Die FF Amstetten unterstützte mit dem Schadstoffberatungsdienst und Messgeräten den Einsatz. Die Autobahnpolizei und Beamte der GKO „Gefahrstoffkundige Organe“ waren ebenfalls im Einsatz.
Da es sich bei dem LKW um einen Sammeltransport für Gefahrgut gehandelt hat und nicht klar war welcher Stoff aus dem LKW ausgelaufen war, wurde entschieden mehrere Trupps mit Schutzanzügen der Stufe 2 in den Einsatz zu schicken und gemeinsam mit dem Stapler vom Wirtschaftshof den LKW zu entladen um den Austritt zu lokalisieren und zu stoppen. Durch die Trupps musste immer wieder Bindemittel auf der Ladefläche aufgetragen werden um den ausgetretenen anfangs noch nicht identifizierten Stoff nicht unnötig zu verschleppen und das Material zu schonen. Mit einem Hubwagen wurden die Ladungsgegenstände zum Stapler gebracht und dort auf zwei Planen in sauber und verschmutzt getrennt.
Nachdem der beschädigte Einwegtank gefunden worden ist, war der Stoff identifizierbar (Klebstoff) und der Austritt konnte durch einpacken in eine Plane gestoppt werden.
Für den Weitertransport der ausgeräumten Güter wurde eine Spedition angefordert. Gemeinsam mit der ASFINAG wurde der Rastplatz gesäubert.
Die verschmutzten bzw. beschädigten Schutzanzüge und Planen wurden am Dekoplatz eingepackt und werden entsorgt.
Nach ca. 6 Stunden Einsatz konnten alle Einsatzkräfte einrücken. Im Feuerwehrhaus wurden die Fahrzeuge und Geräte gereinigt, wieder beladen und die Einsatzbereitschaft hergestellt.